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12. Juni 2011 7 12 /06 /Juni /2011 15:41

  Tag 1:


Jetzt war es soweit, das naechste Abenteuer steht bevor. 10 Tage quer durchs Australische Outback. Doch erst mal hiess es warten, dass ich auch in Port Augusta abgeholt werde. Sicherheitshalber habe ich den Fahrer angerufen, damit er mich auch ja nicht vergisst. Der meinte dann nur am Telefon zu mir “Port Augusta, da sind wir schon vorbei gefahren!“ Bitte, wie jetzt. Doch der Gute hat anscheinend Humor, es war nur ein Spass. Na zum Glueck. Eine Stunde spaeter wurde ich dann auch eingesammelt. Unsere Gruppe bestand aus 8 Leuten:

- Rick, unser Guide 

- Laura, die Schweizerin  

- Florien, die Hollaenderin

- Trudy und Sandra, die Aussie oldie Schwestern (the twister sisters)

- Rebecca und Manu, das schweizer Paerchen, na und ich natuerlich

Rick hat noch ein paar Lebensmittel fuer die Tour eingekauft und wir ein bisschen Bier fuer die Abende. Alle sassen wieder im Auto und es konnte los gehen. Outback wir kommen. Es ging dann erst mal Richtung Quorn, einem kleinem Ort, was auf dem weg zu den Flinders Range National Park liegt.

Dann ging es auch schon auf unsere erste Wanderung auf zum Devils Peak. Ueber viele Steine bzw. Felsen sind wir gewandert und Schluss endlich bis zum Gipfel auch geklettert. Das war nicht immer einfach, aber alle haben es bis ganz nach oben geschafft. Der Ausblick vom Devils Peak ueber die Flinders Ranges war atemberaubend. Einfach wunderschoen diese Gebirgskette und die Umgebung. Nach einer kurzen Pause ging es dann den ganzen Weg wieder hinunter.

007 erst mal Pause machenUnser Nachtlager haben wir bei der Pichi Richi Kamelfarm aufgeschlagen. So hiess es das erste Mal den Anhaenger ausladen und alles fuer das Abendessen vorbereiten. Da es hier in der Wildnis ja keine Kueche mit Herd gibt, mussen wir Feuerholz fuer das Lager suchen gehen. Dann wurde auf offener Flamme das Hackfleisch zubereitet und es gab leckere Wraps. Spaeter kam noch eine Frau vorbei, die uns viel ueber die Lebensweise der Aborigines erzaehlt hat, und das aus erster Hand, da hiere Mutter eine Aborigine ist. Zudem gab es viel kulturelles und traditionelles zu erfahren, z. B. Nennen die Aborigines ihre Verstorbenen nicht beim Namen, sondern sagen z.B. nur mein dahingegangener Onkel. Sie hat uns auch Waffen, Instrumente und taegliche Gebrauchsgegenstaende gezeigt und erklaert, dass es so schwierig ist die Sprache der Aborigines zu lehren, da es ueber 300 Verschiedene gibt. Nach dieser interessanten Lehrstunde haben wir unsere Swags ausgerollt. Ihr fragt euch sicherlich was ein Swag ist. Ein Swag ist ein transportables Bett inklusive Zelt. Unten ist eine eingebaute Matratze und darueber eine wasserabweisende Schicht, die man wie einen Schlafsack zumachen kann, und wenn man moechte auch noch sein Gesicht abdecken. Da es zur Zeit nachts nicht gerade warm ist, haben wir alle noch einen extra Schlafsack in Swags, damit wir ja nicht frieren.

010 unser erstes Camp - die Swags liegen schon bereit

 

Tag 2:

 

Ich hatte meine erste Nacht hinter mir. Es war erstaunlich bequem wenn auch ein bisschen kalt, aber auch Monkey, mein Kuschelaffe hat sich wohl gefuehlt. Am Morgen ging es dann zum Kamel reiten. Auch wenn es eigentlich Dromedare sind heissen diese hier Kamele (one humpt camles = einhoeckrige Kamele). Na ja gut, das nur zur Nebensache. Diese Tiere sind echt bezaubernd, so gross und doch so leichtfuessig. Laura und ich durften dann auf “Commache“ unsere Plaetze einnehmen. Als alle auf den Ruecken, oder besser Hoecker, ihre Plaetze eingenommen hatten ging der schauklige Ritt los. Ich kann jetzt total nachvollziehen, warum Kamele Wuestenschiffe heissen, man fuehlt sich wirklich als ob man auf einem Schiff ueber Wellen dahin faehrt. Wir einem kleinem Pfad gefolgt und haben auch den Devils Peak wieder gesehen. Dieses Mal aus der Ferne. Mensch, da hoch sind wir gestern gelaufen. Der Kamelritt war echt schoen, durch die Natur und es gab sogar Kaengurus zu sehen. Ihr denk sicherlich, das ich nun mittlerweie genuegend Roos gesehen habe, aber dies Tiere sind immer wieder faszinierend. Ich freue mich jedes Mal wenn ich eins sehe. Na gut, ein Mal habe ich mich nicht so gefreut, da bin ich gerade Motorrad auf der sheep Station gefahren und wenn man auf so einem kleinem Motorrad sitzt, ist so ein Kaenguru ganz schoen gross. Wollte nur nicht das es mich umspringt.

022 hoch zu Ross, ach ne Kamel, hinten der Devils PeakNach unserem kleinem Ausritt hoch zu Kamel ging es jetzt nach Quorn. In diesem kleinem Oertchen wurden sogar schon Filme gedreht, aber nicht das mir einer davon etwas gesagt hat. Nachdem wir ein Kaeffchen getrunken hatten ging es durch Hawker, weiter zum Flinders Range National Park.

Wir haben dann noch bei dem alten Kanyaka Homested angehalten, von dem nur noch Ruinen uebrig sind. Allerdings schoen gelegen, am Fluss (wenn Wasser drin ist), neben Bergen und im Gruenen. Dann ging die lustige Fahrt weiter. Bevor wir in den Flinders Range National Park gefahren sind, hiess es wieder Feuerholz sammeln. Im National Park darf man kein Holz sammeln um ein Feuer zu machen. Das Feuerholz haben wir auf dem dach des Autos befestigt und dann stand die naechste Wanderung auf dem Programm. Es ging zum Arkaroo Rock. Die Felsen sind laut einer Aborigine Sage wohl versteinerte Schlangen. Auf unserer Wanderung hat Rick ein Echidna (Stacheltier) gefunden. Mensch, ich wusste wirklich nicht das diese Tiere so gross sind. Rick meinte dann zwar noch, dass es das groesse Exemplar ist was er je gesehen hat, doch das war nur eine Nebensache. Es ist toll, wenn man die nicht nur im Zoo sieht, sondern auch in ihrem natuerlichem Lebensraum. Am Herzen des Felsens angekommen gab es einen kleinen Vorsprung, der von der Seite wirklich wie ein Schlangenkopf aussah. Dort gab es auch wieder Malereien der Aborigines.

030 ist doch suessAuf unsrem Weg zum Wilpena Pond haben wir viel Kaengurus und auch eine grosse Herde von Emus gesehen. Vom Razorback Lookout hatten wir dann einen fantastischen Blick ueber den Wilpena Pond. Nach einer holprigen Fahrt, durch einige Schluchten und zur Zeit trockenen Flussbetten, hatten wir unser Nachtlager erreicht. Den Aroona Campground mitten im Flinders Range National Park. Der Anheanger wurde wieder ausgeladen und alles fuer den Abend vorberietet. Das Feuer brannte und Rick hatte eine Ueberraschung fuer uns, frische Garnelen. Diese waren sehr lecker, super zart und vorzueglich im Geschmack. Doch das war nur die Vorspeise, als Hauptgang gab es Spaghetti Bolognese. Das Essen ist so viel besser, als das was ich die letzten 2 Monate bekommen habe. Von Rick gab es eine musikalische Einlage mit der Gitarre und spaeter hiess es dann wieder die Swags auspacken und unter einem wunderschoenen Sternenhimmel einschlafen.

037 die Strasse zum naechsten Nachtlager

 

Tag 3:

 

Am naechsten Morgen haben wir uns als erstes den schoenen Sonnenaufgang ueber den Bergen angeschaut. Nach dem Furehstueckn wurde das Lager und der Anhaenger wieder beladen. Ein neuer Tag voller neuer Einblicke in das wunderschoene Australien. Es ging weiter durch den National Park, wir haben die Brochina Gorge durchquert und dort wieder ein kleines Kaenguru entdeckt was uns mit seinen grossen Augen angeschaut hat. Immer wieder haben wir trockene Flussbetten durchquert und haben dann Yellowfoot Rockwallabies in den Felsen beobachtet. Es war so suess, dort sass eine ganze Familie Wallabies beisammen; Mom, Dad und ein Baby.

Dann war Abschied nehmen angesagt, aber nur von den Flinders Ranges. Vom Brachina Lookout hatten wir auf der einen Seite noch einmal einen schoenen Blick auf die Berge. Auf der anderen Seite, also wenn man sich umgedreht hat, war da nicht viel – flaches Land so weit das Auge reicht.

Wir sind dann der Dirtrroad immer weiter durchs Buschland gefolgt bis, ja bis wir endlich wieder eine betonierte Strasse erreicht hatten. Auf dieser ging es dann weiter durch Copley, nur gestoppt fuer einen schnellen Kaffee, weiter zu den Kohlefeldern von Leigh Creek. Dort wurde einst nach Kohle gegraben, Nun dient es als Ausstellungsplatz fuer Reisende, damit diese einen kleinen Einblick in den Kohleabbau bekommen.

058 ach, ein niedlicher ReifenDann hat uns unsere reise durch Lynthurst zu “Talk Alf“ gefuehrt. Leider war dieser nicht zu hause und konnte uns keine spannenden Geschichten ueber Austalien erzaehlen, doch wir durften uns auf seinem Grundstueck umsehen. Tak Alf lebt in seiner eigenen Welt, sogar mit seiner eigenen Flagge. Er hat seine eigene Welt erschaffen, mit seinen Skulpturen und Malerein. Es waere echt toll gewesen ihn kennen zu lernen. Doch auch wenn man in seiner eigen Welt lebt muss man in der normalen Welt arbeiten und Talk Alf ist der Postbote in der Gegend.

So haben wir uns wieder auf unsere weitere Reise begeben. In Maree haben wir Mittag gegessen, lecker Sandwiches (solche haette Amy auch mal machen koennen) und dann hat der Oodnadatta Track angefangen. Einer Outbackstecke fuer Abenteurer mitten durchs Nichts, aber vielen Dingen zum entdecken. Da findet man auch im Nirgendwo einen Skulpturenpark, bei Alberu Creek. Dort sind Flugzeuge mit riesigen Schlangen bemalt, eine Windmuehle zu einer gigantischen Blume umgebaut worden oder aus Schrottresten eine Blume gezaubert worden. Na und dann hatten wir ein tolles Erlebnis. Sandra meinte nur “Guckt mal, da ist ein Fuchs.“ Ich konnte nur einen kurzen Blick erhaschen, doch das Tier war viel zu gross fuer einen Fuchs und es stellte sich heraus das es ein wilder Dingo war. Dingos sind so schoene Tiere, und dieser ist mit uns erst einmal ein kleines Stueck mitgelaufen. Diese eleganten Tiere sind ueberhaupt nicht gefaehrlich, sondern nur neugirig. Doch dann hat der Dingo etwas gesehen, vielleicht ein Kaninchen, und ist im Gestrueb verschwunden.

068 huebsch neUnsere Fahrt ging weiter zum Lake Eyre. Einem Salzsee, der vor ein paar Jahren noch komplett trocken war. Nun ist es ein schoener See, mit Wasser, irgendwo im Nirgendwo. Genau am Ufer von Lake Eyre haben wir unser Nachtlager aufgeschlagen. Hahah, da war es in der Dunkelheit auch fuer Sandra, Judy und Floriene nicht so einfach die Toilette zu finden. Gut, dazu muss man sagen, dass die Toilette ein selbst gebuddeltes Loch war und dieses war mit der Schaufel samt Toilettenpapierrolle markiert. Dieses haben wir allen Gruppenmitgliedern gezeigt wo es noch hell war. Es war einfach zu lustig. Rick, Laura und ich sassen noch am Feuer (Manu und Rebecca waren schon schlafen gegangen) und habe direkt auf den See geguckt und die Toilette war direkt hinter uns. Doch 3 Taschenlampenlichter haben wir rechts von uns gesehen, die langsam Richtung See gewandert sind. Natuerlich haben wir die drei Verirrten darauf aufmerksam gemacht, mit rufen und pfeifen und dann haben wir herzlich gelacht. So eine Outback-Toilette im dunkeln zu finden ist auch nicht so einfach. Zum einschlafen hatten wir dann alle viel unerwuenschte Gesellschaft – hunderte von Maeusen, aber das wird schon irgendwie gehen.

072 me

 

Tag 4:

 

Die letzte Nacht war kuehl und wir alle hatten Besuch von Maeusen in unseren Swags und Schlafsaecken. Es war wirklich nicht schoen, eine Maus hat mir sogar in die Nase gebissen. Damit war es beschlossene Sache, das wir diese Nacht Zelte aufbauen. Laura hat sogar eine Maus tot gelegen, diese hatte unter ihrem Swag Unterschlupf gesucht. Armes Ding hat diese Nacht nicht ueberlebt. Unser Fruehstueck haben wir bei einem schoenem Sonnenaufgang direkt am Lake Eyre genossen.

Wir haben wieder alles zusammen gepackt und wir haben uns auf den Weg nach Williams Creek gemacht. Auf unserer Fahrt dorthin haben wir noch bei der alten Curdinurka Railway Station gemacht, die allerdings nicht mehr genutzt wird. Von hier aus sind es nur noch 477 Meilen bis Alice Springs. Der naechste Halt waren die Mound Springs (Quellen). Mitten in Wueste findet man dann auch mal Quellen, die teilweise sogar warm sind. Dieses Eigenart der Natur kommt zu durch ein riesiges unterirdisches Bassin von Lake Eyre zustande. Das Wasser wird durch die Gesteinsschichten an die Oberflaeche gepresst und das was uebrig bleibt sieht aus wie Schnee, es sind allerdings Minerale.

080 Mound SpringsIn Williams Creek sind wir erst einmal in den Pub gegangen, aber nicht um ein Bier zu trinken, sondern um uns die Waende und Decke genauer anzugucken. Ja genau, ihr habt richtig gelesen. Denn jeder Reisende laesst etwas hier, wie z. B. Ein Foto, ID-Karte, Basecap, T-Shirt oder eine Zeichnung. Echt verrueckt, die ganzen Waende und sogar die Decke sind zu gepflastert. Ich hatte noch einen Souveniranstecker von Sydney uebrig und habe diesen an die Wand gesteckt.

Dann hatten wir wieder alle im Jeep unsere Plaetze eingenommen und fuhren nach Coober Pedy, einer Minenstadt in the middle of nowhere, so wie alles hier. Ich war ja schon mal in Coober Pedy, jedoch nur zum Pizza essen. Auf unserer Fahrt dorthin haben wir den Dog Fence (Hundezaun), den ich schon von der Mobella Station gut genug kannte, passiert. Neu war fuer mich, das dieser 9.600 Kilometer lang ist. Das nenne ich mal lang, hat bestimmt ewig gedauert diesen zu bauen.In Coober Pedy wartete dann noch eine Ueberraschung fuer uns, ein Untergrundhaus. Diese Nacht muessen wir nicht zelten, sondern duerfen in richtigen Betten schlafen. Die Untergrundhaueser sind einfach in einen Felsen gebaut, dadurch braucht man dort auch keine Klimaanlage, da die Felsen isolierend sind. So hatten wir ein ganzen Haus fuer uns, na und natuerlich eine Dusche. Darauf haben wir uns schon gefreut. Doch zuerst haben wir eine Fuehrung durch einen stillgelegten Minenstollen gemacht. Es war sehr interessant zu erfahren, dass in Coober Pedy das groesste Opalfeld der Welt ist und sich so eine Mine mal selber an zuschauen. Wir haben dann auch eine kleine Demonstration angucken duerfen, wie aus dem einfachen Stein ein Schmuckstueck wird. Erst haben wir uns die Unterkuenfte der Minenarbeiter (sogenannte dugouts) von damals und heute angeschaut und dann ging es in den Stollen. Viel Platz ist dort unten nicht, aber man kann zu mindestens stehen.

Tja und am Ende bin ich doch wieder zum Pizza essen hier, das war naemlich unser Abendbrot. Es war wieder super lecker. Spaeter am Abend sind wir noch zu einer Kaenguru Auffangstation gefahren. Dort werden Babyroos per Hand augezogen, die ihre Mutter verloren haben, vor allem durch Autos. Sehr suess die kleinen Tierchen. Dafuer, dass wir heute Nacht in einem Bett schlafen duerfen muessen wir Morgen 5 Uhr aufstehen, daher hiess es frueh zu Bett gehen. Rick, unser Guide, hat jedoch wieder draussen geschlafen. Ein echter Naturmensch.

089 immer schoen auf die Loecher aufpassen

 

Tag 5:

 

Ich habe super gut geschlafen, doch die Nacht war zu schnell vorbei. Heute ist mein Geburtstag und ich habe sogar einen kleinen Kuchen bzw. Muffin mit einer Kerze bekommen. Total suess von meiner Gruppe.

Dann waren wir auch schon wieder on the Road. Es ging durchs Lollipop Land, dieses heisst so weil die Baeume vereinzelt herumstehen und halt aussehen wie Lollies, zur Painted Dessert (gemalte Wueste). Nun ja wenn man sich die Felsen anschaut weiss man warum diese so heisst. Es sieht wirklich so aus, als ob ein Kuenstler die Steine bemalt haette. Traumhaft schoen. Wir haben eine 2 stuendige Wanderung durch die Painteed Dessert gemacht. Es war wunders108 tolle Farbenchoen und sogar die Grasshuepfer haben die Farbe der Steine angenommen, diese sind roetlich.

Auf dem Weg nach Oodnadatta ist uns auch wieder ein Dingo begegnet, der am Strassenrand entlanggelaufen ist. Oodnadatta ist die heisseste und trockenste Stadt (eher Dorf) Australiens. Gut so heiß war es nun nicht, aber es ist ja auch fast Winter in Australien. In Oodnadatta steht das beste Roadhouse von ganz Australien, das Pink Roadhouse. Davon war ich ja total begeistert, dort war wirklich alles Pink – von den Zapfsaeulen bis zum Tresen. Ein Traum in Pink. Hier haben wir unser Mittag gegessen, die Ueberreste von der Pizza von letzter Nacht. Rick hat sich die aktuellen Wettervorhersagen geholt und es sieht nach Regen aus und das nicht nur ein bisschen. Somit hat er beschlossen bzw. sein Boss, das wir nicht zu den heissen Dallhousie Springs fahren. Das Risiko stecken zu bleiben ist einfach zu gross. Wenn es dort regnet werden die Strassen zu einem Schlammloch oder stehen ganz unter Wasser. Es ist schon mal vorgekommen, das eine Gruppe bei den Dallhousie Springs 4 Tage fest sass, da alle Strassen gesperrt waren, und am Ende mit dem Hubschrauber abgeholt werden mussten. Ich hatte mich schon so auf ein Bad in den heissen Quellen gefreut, aber Sicherheit geht halt vor und ich moechte nicht irgendwo fest sitzen.

119 Pink Roadhouse in OodnadattaSomit fuhren wir nicht zu den Dallhousie Springs, sondern sind erst mal auf dem Stuart Highway gefahren. Juhu, wieder Asphalt unter den Raedern. Nach einem kurzem Stopp am Marla Roadhouse haben wir unser Lager nicht weit vom Highway aufgeschlagen. Da es laut Wetterbericht Regen geben soll und natuerlich wegen der Maeuse, haben wir unsere Zelte aufgebaut. Wir haben wieder Holz fuer das Lagerfeuer gesammelt und als Geburtstagsessen gab es Chili Con Carne mit Kaenguruhackfleisch. Es war nur bloed, das Rick das gesamte Hackfleisch in den Sand gefallen ist, weil der Griff von der Pfanne lose war. Wir haben das Fleisch gewaschen, doch das Chili war dann doch etwas knackig. Es hat aber trotzdem lecker geschmeckt. Wir sassen noch eine ganze Weile am Lagerfeuer. Manu und Rick haben sehr schoen Gitarre gespielt und wir haben auf meinen Geburtstag angestossen. Gegen 23 Uhr haben wir alle unsere Zelte aufgesucht und geschlafen.

 

 

Tag 6:

 

An diesem Morgen bin ich durch den Regen wach geworden der auf das Zelt gerasselt ist. Na da hat die Wettervorhersage gestimmt. Wir haben dann im Regen am Lagerfeuer gefruehstueckt. Als ich mein Zelt zusammengebaut habe

waren unter diesem ungefaehr 30 Maeuse. Die Maeuse haben unter meinen Zelt geschlafen. Sobald ich das Zelt weggezogen haben alle Maeuse die Flucht ergriffen, na gut fast alle. Ein Maeuschen war zu faul zum wegrennen oder noch im Halbschlaf.

Als alle Sachen wieder im Anhaenger verstaut waren ging es weiter Richtung Uluru (Ayers Rock). Dabei haben wir South Australia verlassen und sind nun im Northern Territory. Ein kurzer Stopp in Kulgera, dem ersten und letztem Pub im Northern Territory. Es ist nicht nur ein Pub, sondern auch eine Tankstelle.

Mittags haben wir in Curtains Springs angehalten, einem Roadhouse mit Zeltplatz. Dort ist ein Emu im Regen spazieren gegangen. Das Tier schien echt an Menschen gewoehnt zu sein.

124 ein bisschen nassTja und dann hatten wir den Uluru erreicht bzw. Julara, eine kleine Stadt 10 km vom Uluru entfernt. Doch es hat immer noch geregnet und den roten Felsen haben wir auch noch nicht gesehen. Rick meinte, dass man den Uluru normalerweise vom Campground aus sieht, doch wir haben nichts gesehen ausser Wolken. Ich dachte wir sind in der Wueste, da regnet es doch nicht. Wir haben auf dem Zeltplatz einen kleinen Snack genossen. Rick und Manu sind Holz sammeln gefahren, Trudy und Sandra haben eine warme Dusche genossen und Floriene, Laura, Rebecca und ich sind mit dem Bus zum Einkaufszentrum gefahren. Wir haben uns nur ein bisschen umgeschaut und wollten eigentlich auch mit dem Bus wieder zureuck fahren, doch es kam kein Bus. Somit haben wir beschlossen im Regen zurueck zum Zeltplatz zu laufen. Innerhalb von Minuten waren wir klatsch nass. Nach 10 Minuten haben wir Rick und Sandra getroffen, die uns abholen wollten. Also schnell rein in den Jeep. Wir haben uns schon auf die heisse Dusche gefreut, aber vor der Nacht hat es uns schoen gegraust. Die Zelte brauchten wir wohl im Regen nicht aufbauen und selbst unter den Unterstaenden war schon Wasser. Wir werden sicher alle nass und wahrscheinlich noch krank. Nun gut, erst mal zurueck fahren und dann weiter sehen. Rick hat dann noch so einen Spass gemacht “Wir schlafen heute in einer Ladge schlafen.“ Echt schlechter Witz Rickt. Doch es war kein Scherz. Sandra und Judy haben uns alle eingeladen in Zimmer, mit richtigem Bett, zu schlafen. So haben die beiden 2 Zimmer, je 4 Leute, fuer uns bezahlt. Echt super lieb von den beiden, da muessen wir uns noch etwas als Dankeschoen fuer die beiden ueberlegen. Wir waren den beiden so dankbar. Diese Nacht nicht im Kaltem und Regen schalfen. Unsere nassen Sachen haben wir alle zusammen in einen Trockner gesteckt und haben die warme Dusche genossen. Spaeter am Abend haben wir dann noch einen Franzosen, Jeremie, kennen gelernt. Dieser hat uns dann zum Billard spielen eingeladen. Nach einigen Spielen und netter live Musik hat der Pub leider zu gemacht. Judy, Sandra, Floriene, Laura und ich haben uns dann mit Jeremie nach draussen, unter einer Ueberdachung, gesetzt und Jeremie hat Gitarre gespielt. Das erstaunlich war, das er es sich selbst beigebracht hat und nur ein Lied hoeren muss um es spielen zu koennen, denn Noten lesen kann er nicht. Es war echt toll. Doch 1 Uhr haben wir uns dann alle verabschiedet und uns schlafen gelegt, mit der Hoffnung das es morgen nicht mehr regnet. Denn der Sonnenuntergang beim Uluru ist ja schon ins Wasser gefallen, vielleicht sehen wir einen Sonnenaufgang morgen frueh, aehm spaeter.

 

 

Tag 7:

 

Leider hatten wir kein Glueck, am naechsten Morgen hat es immer noch geregnet und demzufolge konnten wir keinen Sonnenaufgang bestaunen. Doch wenigstens fahren wir jetzt zum Uluru. Dann haben wir den grossen roten Felsen in der Wueste gesehen. Grossartig, auch wenn dieser von Wolken umgeben war. Es war einfach toll den Uluru ueberhaupt zu sehen. Es sind Wasserfaelle dem Felsen hinunter geschossen, wirklich unglaublich. Der vom wolken umgebene Uluru sah mystisch aus, wie in einem Film. Ich habe den Uluru nur auf Bilden gesehen und da hat immer die Sonne geschienen. Rick macht diese Tour schon seid 2 ½ Jahren und hat den Uluru noch nie bei Regen gesehen.

128 juhu wir sehen ihn doch nochAlso das ist schon was besonderes. Wir haben einige Zeit im Kulturzentrum Ulurus verbracht und dann endlich sind wir auf eine kleine Wanderung gegangen, mehr war aufgrund des Regens nicht moeglich. Am Uluru gibt es auch ein Wasserloch, dieses ist das ganze Jahr ueber mit Wasser gefuellt, und wir hatten sogar einen Wasserfall. Wir sind alle sehr nass geworden, da der Regen auch noch staerker wurde, aber das war es echt wert.

Leider sind wir nicht zu den Olgas (Kata Tjuta), einer Felsenkombination, gefahren. Das Wetter war einfach zu schlecht. Also muss ich nochmal wieder kommen um mir diese auch nochmal anzugucken und vielleicht den Uluru im Sonnenschein.

Irgendwo im Nirgendwo haben wir unser Nachtlager aufgeschlagen. Es hatte mittlerweile aufgehoert zu regnen, zum Glueck. Zum Abendessen gab es Kuerbissuppe als Vorspeise. Normalerweise esse ich keinen Kuerbis, aber ich wollte die Suppe wenigstens probieren und diese war erstaunlich koestlich. Doch etwas Schlechtes hatte dieser Tag, meine Kamera ist wohl zu nass geworden und hat den Geist aufgegeben. Ade Fotos fuer die naechsten Tag, bis ich mir in Alice Springs eine neue Kamera kaufen kann. Das ist wirklich aergerlich.

136 mein Lieblingsbild

 

Tag 8:

 

Juhu es hat aufgehoert zu regnen, auch wenn es heute kalt und trueeb ist. Alles besser als Regen. Nach einem schnellem Fruehstueck und Sachen zusammen packen sind wir zum Kings Canyon gefahren. Meine Kamera funktioniert leider immer noch nicht. Ich gebe die Hoffnung ja nicht auf.

Unsere Gruppe hat dann eine 6 Kilometerwanderung durch den Kings Canyon gemacht. Erst ging es einige hunderte Stufen nach oben, aber damit hatten wir den schlimmsten Teil der Strecke schon hinter uns. Oben angekommen konnten wir dann den Ausblick ueber den einen Teil den Kings Canyon geniessen. Der Canyon besteht zum groessten Teil aus Sandstein und diesen kann man mit der Hand zerbroeseln. Also immer schoen von den Kanten fernhalten. Wir sind zum Garten Eden gewandert, einer kleinen Oase im Canyon, inklusive Wasserloch. Es war jedoch zu kalt zum schwimmen, somit haben wir nur am Ufer eine kleine Pause gemacht. Einige Felswaende des Canyons sehen aus als ob jemand diese mit dem Messer ab geschnitten hat. Atemberaubender Blick ueber den gesamten Kings Canyon. Nach 2 ½ Stunden hatten wir unsere Wanderung beendet und mussten einen Platz fuer die Nacht finden.

138 Aufstieg im Kings CanyonZwischen Kings Canyon und Palm Valley haben wir fern ab von der Strasse ein Plaetzchen gefunden. Heute Abend hat Rick ein chinesisches Essen gezaubert. Ich mag normalerweise kein chinesisches Essen, aber probieren muss ich es wenigstens und es hat mir geschmeckt. Es gab Reis mit vielen verschiedenen Gemuese, von denen ich die Haelfte noch nie gegessen habe, und Huehnchen. Manu und Rick haben am Lagerfeuer wieder fuer eine musikalische Einlage gesorgt und wir konnten sogar langsam die Sterne sehen. Juhu, das Wetter wird besser. Tja und meine Kamera hat immer noch nicht funktioniert. Ich habe ihr dann noch eine letzte Chance gegeben. Ich habe meine Kamera genommen und sie ans Feuer gehalten, in der Hoffnung das die einfach nur zu nass ist und nur etwas Waerme braucht. Ihr werdet es nicht glauben, es hat geklappt. “Betty“ funktioniert wieder, das war wirklich eine Erloesung. Ich muss mir keine neue Kamera kaufen. Ach ja ich habe meine Kamera jetzt Betty genannt, nach dieser Aktion brauchte sie einen Namen. Ich habe festgelegt das Betty nur ihre Periode hatte und deshalb gestreikt hat. Das ist jetzt alles egal meine Kamera, ist wieder voll funktionstuechtig.

142 Kings Canyon

 

Tag 9:

 

Der naechste Morgen war herrlich. Sonnenschein pur und keine Wolke am Himmel, na ja und natuerlich habe ich wieder eine Kamera. Es ging weiter auf der dirt Road mit dem Ziel Palm Valley. Wir durften dann auch wilde Esel und das Highlight wilde Pferde (Brumbys) bestaunen. Das war echt toll. Diese laufen da einfach mal so auf der Strasse herum.

152 bleib doch hierIm Palm Valley angekommen haben wir erst einmal unser Nachtlager am Fluss aufgeschlagen. Traumhafte Gegend. Um in das Zentrum vom Palm Valley zu kommen braucht man definitiv einen 4WD, sonst geht gar nicht. Es geht naemlich durch einen Fluss und ueber felsige Strassen. Jetzt hiess es wieder wandern. Es ist schon irgendwie verrueckt, da sind wir mitten in der Wueste und dann gibt es hier in einem kleinem Tal Palmen. Palmen kenne ich hier nur von den Tropen oder den wunderschoenen Straenden. Und da waren wirklich Palmen, einfach bezaubernd.

Auf unserem Weg zurueck zum Camp haben wir noch einen kleinen Spaziergang zum Kalarranga Lookout gemacht. Dort sind wir auf einen Felsen geklettert und hatten einen bezaubernden Ausblick ueber die gesamte Gegend. Als wir unser wieder in unserem Nachtlager angekommen waren, hiess es das letzte Mal Abends ein Feuer machen. Es gab lecker Popcorn und Spaghetti mit Champignon-Rahmsauce – einfach nur lecker. Haha, dann gab es ja das Witzigste ueberhaupt. Ich weiss leider nicht mehr wie wir darauf gekommen sind, aber Judy meinte nur “Do you know when go?“ Wie bitte? Wann wollen wir gehen? Tja die Rede war hier von einer Person, Judy dann wieder “Ihr wisst schon, der Maler, der sich ein Ohr abgeschnitten hat. Ach ihr redet von van Gogh. Doch die Aussies betonen den Namen so komisch, dass man diesen gar nicht mehr erkennt. Die Australier sind echt lustig. Spaeter am Abend haben wir dann alle unsere Zelte aufgesucht und uns in die letzte Nacht, auf diesem Trip getraeumt.

 

 

Tag 10:

 

Unser letztes Fruehstueck am Lagerfeuer, heute Abend schlafen wir wieder alle in richtigen Betten. Ein letztes Mal die Swags zusammen rollen und den Anhaenger beladen.

Palm Valley haben wir hinter uns gelassen und sind wieder auf die Strasse Richtung Alice Springs gefahren. Wir haben noch bei der Grosse Bluff angehalten und den Anblick der Kraterlandschaft genossen. Dann ging es auch schon weiter zu einem weiterem Aussichtspunkt, von dem wir die West MacDonnell Ranges bewundern konnten und auch die Grosse Bluff aus der Ferne sehen konnten.

Tja und nun war der Trip auch schon fast vorbei. Nach ueber 2.500 Kilometern sind wir in Alice Springs angekommen. Wir haben noch eine kleine Stadtrundfahrt gemacht und hat Rick uns zu unseren Unterkuenften gefahren. Alle haben erst mal eine ganz lange Dusche genossen. Nach 4 Tagen ohne duschen war das auch dringend notwendig und hat sich so gut angefuehlt. Am Abend haben wir uns alle zum Essen in einem kleinem Pub getroffen. Als Dankeschoen fuer die Nacht in der Lodge in Julara haben alle etwas Geld zusammen gelegt und den beiden eine schone Flasche Wein gekauft. Wir haben alle noch einen schoenen Abend verlebt. Wir haben uns alle von Rick verabschiedet, denn der Faehrt wieder zurueck nach Adelaide. Manche von uns verlassen Alice Springs schon am naechsten Tag, doch von denen koennen wir uns morgen verabschieden.

Es war eine unglaubliche Tour ins Outback Australies.

01 Alice Springs vom Anzac Hill

 

Ich denke an Euch meinen Lieben.

Eure Franzi

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